Fladenbrot low carb

Fladenbrot low carb

Ich konnts nicht lassen, mich doch nochmal mit dem Thema „low carb Hefeteig“ zu befassen. Schließlich gibt es einfach zu viele gute Gründe, um auch in einer low carb Küche ein funktionierendes Hefeteig-Rezept parat zu haben. Mir fallen da auf Anhieb Fladenbrot, Schinken-Käse-Schnecken, ein Blechkuchen mit Schmand und Beeren oder der klassische Pizzateig ein.

Der aufmerksame Leser hat nun bereits in die Zutaten gescrollt und die Inhaltsstoffe auf Gluten und Zucker untersucht. Und Achtung, ja, das Rezept enthält einen Teelöffel Zucker (Honig)- aber keine Angst! Nach vielem Recherchieren und einem kleinen Biochemie-Studium weiß ich nun auch, dass bei der alkoholischen Gärung der Zucker/die Kohlenhydrate zersetzt werden.

Während der Teig also „geht“, entsteht durch alkoholische Gärung das Gas Kohlenstoffdioxid, was sich fein im Teig verteilt und dessen Volumen beträchtlich vergrößert. Der Alkohol, das entstandene Ethanol verdampft beim anschließenden Backprozess, zu dessen Beginn die Hefe auf Grund der hohen Temperaturen abstirbt.

Fladenbrot low carb

Und wenn wir schon im bei der organischen Chemie / Alkanole in Klassenstufe 10 sind, dann noch ein wenig Backtheorie:

Die beste Temperatur für die Gärung (den „Trieb“/Vorteig) der Hefe liegt bei etwa 32 °C. Zur Vermehrung der Hefe sind ungefähr 28 °C optimal. Bei guter Nährstoff- (zu wenig Zucker klappt nicht) und Sauerstoffversorgung verdoppelt sich die Hefemasse in etwa zwei Stunden. Klaut ihr also bitte nicht in einer Hefeteig-Plopp-Schüssel die Luft und stellt sie nicht in den zuvor auf 50 Grad aufgeheizten Backofen, denn bei Temperaturen über 45 °C beginnt Backhefe zu sterben.

Genug von diesem biologischen Kram – wir hatten eine ausgespochen leckere türkische Mahlzeit, die Spinat-Feta-Pide von der sogar Sohnemann begeistert war. Und das soll was heißen!

Anmerkung: Das oben abgebildete Fladenbrot ist deshalb so „dünn“, weil ich es so flach gedrückt habe. Wenn ihr also ein fluffiges Fladenbrot backen wollt, lasst es ca. 2cm dick.

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Pizza, Fladenbrot, Pide, Pitta, Dönerbrötchen


Zutaten

16g frische Hefe
60ml Buttermilch
1 TL Honig
150g griechischer Joghurt
10% Fett
4 Eier Gr. M
2 TL heller Balsamico
(wichtig zur Neutralisation des Kokosmehlgeschmacks)
20g Flohsamenschalen
45g Eiweißpulver neutral
25g Kartoffelfasermehl
2 EL gemahlene Haferkleie
40g Kokosmehl
1/2 TL Schwarzkümmel gemahlen
1 TL Weinsteinbackpulver
1-1 1/2 TL Salz

Backpapier

Zubereitung

  1. Die Buttermilch kurz handwarm (nicht zu heiß! max. 32°C) in der Mikro (wenig Watt!) oder im Wasserbad erwärmen. Hefe und Honig darin auflösen. Das Buttermilch/Hefegemisch ca. 10min stehen lassen.
  2. Währenddessen in einer Rührschüssel den Joghurt, die Eier und den Essig verrühren.
  3. Nun alle trockenen Zuaten gut miteinander vermischen.
  4. Die Buttermilch/Hefemischung zu den feuchten Zutaten geben und dann rasch das Trockengemisch gut unterrühren und bei Zimmertemperatur zugedeckt 1Std gehen lassen.
  5. Hände mit gemahlenem Haferkleiemehl oder Kartoffelfasermehl bestäuben und den Teig in 7-8 Kugeln teilen.
  6. Auf dem Backpapier jeweils 2-3 Pideschiffchen, Pizzen oder Fladenbrote formen. Der Teig sollte ca. 5-6mm dick sein. (Bei der Pizza etwas dünner, Fladenbrot natürlich dicker). Dazu die geformten Kugeln mit Hand und Finger platt drücken, und für Pizza und ähnliches einen
    kleinen Rand formen.
  7. *Mit Schwarzkümmel oder „Saatenmix“* bestreuen und 15min auf mittlerer Schiene bei 175°C vorbacken.
  8. Dann weiter verarbeiten zu Pizza oder zum Beispiel zu Spinat-Feta-Pide und nochmal 15-20min backen.

Portionen

7-8 Rohlinge

Tipp

Mit etwas Olivenöl und frisch gehobeltem Knoblauch drauf eignet es sich perfekt als Naan zum Indischen Curry.