Schwä­bischer Zwiebel­kuchen low carb

Zwiebelkuchen low carb

Schwäbischer Zwiebelkuchen gehört für uns in den Herbst wie der Spargel in den Mai.

Heute morgen war er da. Dicke Nebelschwaden und der nicht zu vermeidende Griff nach Wolldecke und Flauschsocken kündigten mir deutlich den Herbst an. Um die restlichen 14 Tage bis zum ersehnten Italienurlaub zu überbrücken, gab es also nur einen Ausweg: Den Herbst gebührend mit einem Glas Federweiser und einem Stück Zwiebelkuchen begrüßen.

Is ja nicht so, dass man hier im Schwabenland derzeit nicht in jeder Bäckerthekenauslage – mit oder ohne Kümmel – mit oder ohne Speck – diesen leckeren Gemüsekuchen käuflich erstehen könnte, aber alle gemeinsam leider nur mit „normalem“ Getreide wie Weizen oder Dinkel. Will ich nicht.

Also ab in die Küche – selbermachen. Bevor mir kürzlich die Revolution des Lowcarb Hefeteig gelang, hab ich mal vorsorglich auf den gängigen Foodblogs der Lowcarb-Kollegen umhergeschaut, ob ich vllt. das Rad diesbezüglich nicht neu erfinden muss – aber schnell war klar, dass uns bereits vorhandene Rezepte nicht schmecken werden – denn alle haben eins gemeinsam: Das Mandelmehl. Wer mich kennt, weiß, dass ich in deftigen „Mehl“-Speisen niemals nie nicht mehr Mandelmehl verwenden werde (genausowenig wie Kokosmehl), da ich keinen süßlich schmeckenden Kuchen, sondern eine deftige Quiche haben will!

Zwiebelkuchen low carb

Nach dem mir nun aber das Rezepte meines „rustikalen Bauernbrots“ völlig neue Lowcarb-Dimensionen eröffnen, war der Weg zum perfekten schwäbischen Zwiebelkuchen nur noch ein Markteinkauf entfernt.

Geschmackstest bereits bestanden: Mein lukkulisch sehr, sagen wir verwöhnter Schwiegervater erkannte ihn nicht einmal als selbstgebacken – geschweigedenn als lowcarb. Prädikat „Weltklasse!“
Dies liegt aber sicherlich nicht nur an dem ausgezeichneten Teig, sondern auch daran, dass wir uns nicht einfach nur mit ein paar gewürfelten, gewöhnlichen Zwiebeln und etwas Schmand als Füllung abgegeben haben. Die Nähe zum Nachbarland Schweiz bietet es an, der gute Geschmack verlangt es: Greyerzer (ein würziger Schweizer Hartkäse) gehört genauso, wie der Kümmel in die schmackhafte Füllung eines Zwiebelkuchen – da tuts auch kein günstiger Ersatz.

Ich freue ich schon jetzt wieder über zahlreiche Bilder und Geschmackstester-Kommentare in meiner FB Gruppe von euren Zwiebelkuchen und Abwandlungen.

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Schwäbischer Zwiebelkuchen low carb


Zutaten

Hefeteig
100 ml Buttermilch
1 TL Honig
1/2 Würfel frische Hefe
200g Magerquark
2 Eier
100g neutrales Eiweißpulver
50g Flohsamenschalen (sehr fein gemahlen)
1 EL Haferkleie (ebenfalls sehr fein gemahlen)
2 TL Weinsteinbackpulver
1 TL Salz
4 EL Olivenöl
Kartoffelfasern

Füllung
700g milde Zwiebeln
125g Katenspeck gewürfelt (light)
80g Greyerzer Käse
2 Eier
150g Creme Fraiche Kräuter
1 EL Kümmel
Muskat, Salz, Pfeffer

Zubereitung

  1. Die Buttermilch KURZ MAX. HANDWARM (in der Mikro) erwärmen und dann den Honig einrühren und die Hefe drin auflösen. 10-15min stehen lassen. Achtung: wähle ein Gefäß, welches hoch genug ist, da sich die Menge mindestens verdoppelt und sonst überläuft. Ich nehme gerne den Mixbecher vom Pürierstab.
  2. Restliche Zutaten (außer den Kartoffelfasern!) in der Küchenmaschine mit dem Knethaken verrühren, langsam das Buttermilch/Hefegemisch zugeben.
  3. Den Teig mit feuchten Händen aus der Rührschüssel nehmen, zu einer Kugel formen und an einem ruhigen Ort abgedeckt bei Zimmertemperatur ca. 1 Std. gehen lassen. Mein Teig hat sich ca. verdoppelt.
  4. Währenddessen die Zwiebelkuchenfüllung zubereiten: Zwiebeln häuten und grob gewürfelt. Bitte nicht mit der Küchenmaschine Zwiebelmus produzieren. Das macht Zwiebeln matschig und bitter!
  5. Katenspeck in einer Pfanne auslassen und dann die grob gewürfelten Zwiebeln zugeben und ca. 10min glasig dünsten (nicht braun werden lassen!). Zwiebelmasse abkühlen lassen.
  6. Kalte Zwiebelmasse mit den Eiern, dem Creme Fraiche und den Gewürzen vermengen.
  7. Backofen auf 180°C Umluft/Unterhitze vorheizen.
  8. Eine Tarteform mit einem Durchmesser von ca. 27cm bereitstellen.
  9. Die Teigkugel zwischen 2 Backpapieren und mit etwas Kartoffelfaser ca. 2-3mm dünn ausrollen und das obere Backpapier wieder vorsichtig abziehen.
  10. Nun den Zwiebelkuchenboden mit samt Backpapier in die Tarteform legen und ringsum den Rand wieder ein klein wenig (ca. 0,5cm – 1cm) leicht nach innen rollen, NICHT FESTDRÜCKEN!
  11. Die Zwiebelfüllung in die Tarteform geben und die Tarteform leicht ein paar Mal vorsichtig anheben und auf die Arbeitplatte klopfen um die Zwiebelmasse gleichmäßig zu verteilen.
  12. Den Zwiebelkuchen für 50min bei 180°C backen.

Portionen

1 Zwiebelkuchen / 12 Stück

Tipp

Der Zwiebelkuchen lässt sich hervorragend vorbereiten. Wer ihn für Gäste vorbacken will, backt ihn am Vortag 45min, stellt ihn über Nacht in Kühlschrank und backt ihn dann kurz vor Eintreffen der Gäste bei 250°C nochmals 10min auf.

Dazu eignen sich herbstliche Blattsalate und natürlich neuer Wein.