Kartoffelfaser Sub

Ihr kennt ja nun mittlerweile schon meine Ansprüche an Brot – selbst wenn es low cab ist. Weniges was mir in meiner low carb Karriere bis dato über Bildschirm und vom Backblech lief, hat mich dahingehend wirklich befriedigt, noch würde ich es guten Gewissens Brot nennen.

Nachdem ich bei einer meiner letzten Bestellungen im September vergangenen Jahres bereits einfach mal völlig unwissend Kartoffelfasern in den Warenkorb gepackt habe, war es nun endlich an der Zeit, herauszufinden, was die so taugen.

Kartoffelfaser-Sub

Aber von vorne …

Kartoffelfasern sind in Deutschland weitgehend unbekannt. Aber fast alle low Carbler aus den skandinavischen Ländern benutzen sie jeden Tag. Kartoffelfasern sind das, was übrig bleibt, wenn man Kartoffeln zuerst die meiste Stärke und dann auch noch das Wasser entzieht. Kartoffelfasern haben nur noch 8% Stärke (das ist, bedenkt man, dass ja auch das Wasser draußen ist, 20 mal weniger als rohe Kartoffeln) und weniger als 12% Restfeuchte, dafür aber 65% Ballaststoffe. Sie sind sehr fein gemahlen und extrem saugfähig. Das Einsatzspektrum ist sehr vielfältig von der Zumischung zu Brot oder Gebäck bis zum Andicken von Sossen.

Also wurde es dringend Zeit, ihnen mehr Aufmerksamkeit zu widmen und das triste Dastehen im Vorratsregal zu beenden!

Die zusammengeschusterte Rezeptur für mein Kartoffelfaser-Sub hat gleich auf Anhieb funktioniert. Gott sei Dank! Wäre auch zu schade für die Restmülltonne … und reiht sich mit 3g Carbs und 9g Protein pro Sandwich in meinen low carb Brothimmel ein.

Ich bin schon ganz ungeduldig um den Ofen rumgeschlichen, aber es musste nach dem Backen erst mal noch auskühlen, bevor ich es endlich anschneiden konnte. Der Geruch und ein kurzes „Boah! Geil!“ bewegte Herrn B. an die Kochinsel, und dann ging alles ganz schnell. Chicken mariniert, Salat geschnibbelt, Chicken angebraten, Sandwich kurz getoastet – anrichten! Halt! Nicht berühren! Brauch doch noch ein Bild für den Blog! Dann erst Geschmackstest!

Wow! Heiliger Gesangsverein! – Es schmeckt so lecker. Das hatte ich mir zwar erhofft, aber wer schon längere Zeit (ohne Gluten!) lowcarb versucht, gute Brot/Teig-Backergebnisse zu erzielen, ohne die oben genannten fürchterlichen Eigenschaften, der kann erahnen, wie überrascht ich bin.

Das ist tatsächlich der beste Brot“Nachbau“ seit Langem. Es wird nach meinem Körnerbrot zu meinem Liebingssandwichbrot avancieren.

Das Allerwichtigste: Geschmack und Konsistenz rechtfertigen den Begriff Brot 🙂

Es schmeckt nicht nach Ei oder Quark, zerbröselt nicht schon beim Anblick und man hat nicht das Gefühl, in einen nassen Schwamm zu beißen. (Drei fürchterliche Tatsachen, die mir schon bei so manchen Lowcarb Brotrezepten, die durchs Netz kursieren, aufgefallen sind.)

Mittlerweile haben es auch schon sehr viele Mädels aus meiner Facebook-Gruppe nachgebacken und sind rundum im neuen „Brot-Himmel“.

Über die Haltbarkeit kann ich euch nichts sagen, es ist bereits leergefuttert!

 
PRINT 

Kartoffelfaser – Oregano – Sandwich
(wie Cheese-Oregano Subway Sandwich)


Zutaten

150g Frischkäse
4 Eier (Gr. M)
40g Kartoffelfasermehl
1 TL Weinsteinbackpulver
1/2 Päckchen Hefe für den Geschmack
1 TL Salz
Oregano, Parmesan

Backblech oder flache Auflaufform (20x30x2cm)
Backpapier

Zubereitung

  1. Den Backofen auf 190°C vorheizen.
  2. Eier und Frischkäse gründlich vermischen. Ich hab den Zauberstab dafür genommen.
  3. Trockene Zutaten miteinander vermischen und in die Frischkäse/Eiermasse rühren. Quellzeit wird keine benötigt. Die Kartoffelfasern leisten schnelle Arbeit. Der Teig hat dann die Konsistenz von Rührteig.
  4. Ich habe den Teig auf meiner neuen Dauerbackfolie in einer flachen Backofenform (ca. 20x30x2cm) gegossen und mit dem Spatel verteilt.
  5. Oregano und Parmesan drüber streuen und auf mittlerer Schiene bei 190°C Umluft 25 Minuten backen. (Wenn du eine Kastenform verwendest, muss die Backzeit auf ca. 50 min erhöht werden.)
  6. Nach dem Auskühlen kann dieses Sandwich nach Wunsch belegt werden. Wir haben es quer einmal aufgeschnitten und dann ergibt es 4 Sandwich.
  7. Richtig lecker wird es, wenn ihr es nach dem Anschneiden mit der Schnittfläche auf einen Kontaktgrill legt und kurz angrillt.

Portionen

4 Sandwich (8 halbe Scheiben á 10x15cm)

Nährwerte

Kcal | Eiweiß | Fett | Kohlenhydrate
146 | 9g | 10g | 3g

Tipp

Mit einem lecker gegrillten, dementpsrechend gewürzten Hühnchenbrustfilet steht es einem „Chicken Terijaki Sub“ in Nichts nach.