Mezze – Soulfood orientalisch

Orientalische Mezze

Als Mezze (auch Meze oder Maza) bezeichnet man die Art des Servierens der Vorspeisen in verschiedenen Ländern im Nahen Osten und der Umgebung. In Damaskus und anderen syrischen Regionen, dem Libanon und in der Türkei werden die Maza (die kleinen Vorspeisen-Teller) in der Mitte des Tisches angerichtet, damit die Gäste sich während des „Naschens“ unterhalten können. Dazu werden typische arabische Getränke wie Tee, Ayran, Wein oder Arak gereicht.

Ich habe euch heute drei leckere kleine Gerichte, die auf keiner Mezze fehlen dürfen, und super einfach zuzubereiten sind, zusammengestellt.

Labneh

Labneh – libanesischer Frischkäse

Dieser Frischkäse findet man im Orient entweder auf Frühstücks- oder Abendtafeln. Vielerorts auch bei beidem. Labneh wird auch immer mit zahlreichen anderen kleinen Köstlichkeiten zur Mezze gereicht. Das Grundrezept ist nicht nur unglaublich wandelbar, sondern auch unfassbar einfach zuzubereiten. Alles, was Du dafür brauchst, ist Joghurt und eine Prise Salz. Den Joghurt lässt du über Nacht im Passiertuch abtropfen (Kaffee- oder Teefilter geht auch) – am nächsten Morgen hast du Labneh. So einfach ist das.

Traditionell wird Labneh mit Olivenöl übergossen und mit Zatar garniert. Zatar ist eine Gewürzmischung aus Thymian, geröstetem Sesam, Sumach und einer Prise Salz. Zatar wir auch pur neben gutem Olivenöl gereicht. Man dippt sein Brot zuerst ins Öl und anschließend ins Zatar. Auch sehr lecker macht sich ein Pistazien Dukka dazu.

 

Mashawsha

Wenn Du nur ein Gericht aus dem Nahen Osten kennst, stehen die Chancen gut, dass es Hummus ist. Oder Hummus Tahina, obwohl ich niemanden kenne, der den vollen Namen verwendet. Hummus, Arabisch für Kichererbsen, ist gleichbedeutend mit dem Dip, den wir alle kennen und lieben.

In ein gutes Hummus gehören Kichererbsen und Tahini und ein bisschen Gewürz natürlich: Zitronensaft, Knoblauch, Salz, vielleicht etwas Kümmel. Es ist eine Kombination aus zartem und nussigem Tahini, die Hummus seinen charakteristischen Geschmack verleiht und es zu einem der beliebtesten und bekanntesten Gerichte macht.

Für ein leckeres Mashawsha (oder Msabbaha oder Masabacha) nimmt man die Zutaten von Hummus und bereitet daraus einen nahen Verwandten, aber immer noch ganz anderes Gericht. Mashawsha ist Hummus‘ „warmer Bruder“. Die Zutaten sind gleich. Aber in Mashawsha bleiben die Kichererbsen ganz und sollten warm sein. Und die Tahini werden mit den Kichererbsen gemischt.

Mashawsha – mit meinem frischem Pane Rustico mit etwas Olivenöl angegrillt serviert – darf auf keiner orientalischen Mezze fehlen.
Oder auch einfach nur als Snack. Oder zum Mittagessen mit einem gehackten Salat als Beilage ein Gedicht.

Babganoush

Baba Ganoush

An Auberginen scheiden sich oft die Geister: Die einen lieben das Nachtschattengewächs in allen Varianten – ob gegrillt oder gekocht in Currys und im Ratatouille. Andere können mit Auberginen eher weniger anfangen. Die Konsistenz mißfällt und oft herrscht Verunsicherung über die richtige Zubereitung. Wir hatten bis vor wenigen Jahren in unserer Familie beide Fraktionen vertreten: Ich gehörte eher zu der „Muss ich nicht haben“- Fraktion, während mein Mann zu ersteren gehört, und auch keinen Versuch unterlies, mich zu bekehren. Mit Baba Ganoush hatte er mich dann endlich! Plötzlich wieder alle Geister vereint! Denn die orientalische Auberginencreme schmeckt einfach fantastisch und lässt sich mit minimalem Aufwand im Hochleistungsmixer zubereiten.

Als Dip zu meinem bereits oben erwähnten Pane Rustico, als vegetarische Beilage oder auch solo als Vorspeise mit verschiedenen Toppings wie z.B. mit Granatapfelkernen, ist die Auberginencreme ein Klassiker der arabischen Küche – vor allem im Libanon und in Syrien. Je nach Region und Vorliebe kann das Traditionsgericht stark variieren, z.B. mit Joghurt und/oder Ziegenkäse sowie Pinienkernen.
Zu den Basis-Zutaten gehören auf jeden Fall neben Auberginen Knoblauch, Zitronensaft und Olivenöl. Wir haben uns für eine vegane Baba Ganoush-Variante entschieden, die außerdem noch Tahini bzw. Sesampaste, Kreuzkümmel und einen Schuss Olivenöl beinhaltet.

Für welche Variante auch immer Du dich entscheidest, sie wird dir munden und darf auf deiner orientalischen Mezze nicht fehlen.

 

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Mezze


Zutaten

Helles Eiweißbrot

Labneh
1000g Naturjogurt mit hohem Fettgehalt
ca. ½ – 1 TL Salz
40-50ml Olivenöl
2 TL Pistazien Dukka(h)

Mashawsha
1 Dose Kichererbsen
4 EL Tahine (Sesammus)
4 EL Olivenöl
3 EL Zitronensaft
1 Knoblauchzehe
1/2 TL Salz
1 rote Zwiebel
1 Bund Koriander

Babaganoush
2 Auberginen
2 Knoblauchzehen
Salz
Saft einer 1/2 Zitrone
2 EL Tahine
2 EL Olivenöl
Pfeffer
1 TL gehackte glatte Petersilie
1 Preise geräuchertes Paprikapulver
opt. etwas frische Minze

Zubereitung

Labneh

  1. Ein großes Sieb mit einem Mulltuch auslegen. Joghurt und Salz verrühren und den Joghurt ins Sieb geben.
  2. Molke 24Std abtropfen lassen.
  3. Labneh in eine Schüssel geben und mit Olivenöl verrühren.
  4. In einen gut schließenden Behälter geben und im Kühlschrank lagern.
  5. Anrichten mit Kalamataoliven, etwas Olivenöl und Pistazien Dukkah darüber gestreut.

Mashawsha

  1. Die Kichererbsen gut spülen und abtropfen lassen.
  2. Knoblauchzehe mit etwas Salz im Mörser zerstoßen.
  3. Zitronensaft und Tahine dazu geben und gut zu einem Mus mischen.
  4. Zwiebel und Koriander fein hacken und mit den Kichererbsen, etwas Olivenöl, und etwas Zitronensaft vermengen.
  5. Das Sesammus in eine Schüssel geben und die angemachten Kichererbsen darauf anrichten, NICHT untermischen!

Babganoush

  1. Backofen auf 180°C vorheizen.
  2. Auberginen mit einer Gabel mehrfach einstechen und im Ofen backen bis die Schale schwarz ist und sich das Fleisch weich an fühlt (ca. 15-20min). Danach abkühlen lassen.
  3. Knoblauchzehe mit Salz mörsern und mit Zitronensaft, Tahine, Olivenöl und Pfeffer mischen.
  4. Aubergine halbieren und Fruchtfleisch mit einem Löffel herauskratzen.
  5. Das Auberginenfleisch mit der Tahinimuspaste mischen.
  6. Anrichten mit etwas Olivenöl beträufelt und etwas gehackter Petersilie.

Tipp

Ideal zum Vorbereiten als Beilage, Vorspeise oder zum Aperitiv.